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Die Kraft der Empathie in der Unternehmensführung

Verfasst von Stefan Müller am 10. November 2023



Wie einfühlsame Führungskräfte die Unternehmenskultur und die Loyalität der Mitarbeiter stärken

„Die Kultur eines Unternehmens ist das Herzstück seiner Identität“ lautet das Mantra, das oft von den höchsten Ebenen verkündet wird. In vielen Unternehmen wird eine bestimmte positive „Zielkultur“ kommuniziert, die die Werte, Normen, Ziele und Erwartungen des Unternehmens widerspiegelt und dazu beitragen soll, Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden sowie Vertrauen in der Öffentlichkeit oder auf Kundenseite zu schaffen. Eine funktionierende positive Unternehmenskultur ist der Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung von Strategien und zum Wachstum.

 

Aber wie oft entspricht die tatsächlich praktizierte Kultur der propagierten „Zielkultur“?

Dies ist eine entscheidende Frage und leider oft ein Tabuthema, das von Unternehmensführern selten offen diskutiert wird, geschweige denn mit Außenstehenden.

Es ist allgemein anerkannt, dass die Zufriedenheit der Mitarbeiter ein klarer Indikator für eine gesunde Unternehmenskultur ist. Die Ergebnisse der aktuellen „EY Job Study 2023” deuten darauf hin, dass zwischen Wunsch und Wirklichkeit eine eklatante Kluft besteht. Der Studie zufolge sind 55 % der Top-Manager vollkommen zufrieden, bei den darunter liegenden Führungsebenen sind es jedoch nur 34 % und bei den Fachkräften sogar nur 29 %. Darüber hinaus ist laut der Studie die allgemeine Motivation in den letzten Jahren stark gesunken. Nur 66 % der befragten Mitarbeiter sind der Meinung, dass ihre Leistung und ihr Beitrag anerkannt werden.

Diese Diskrepanz kann ein ernsthaftes Problem darstellen, das insbesondere die Loyalität der Mitarbeiter und damit den langfristigen Erfolg des Unternehmens gefährdet. Das Dilemma besteht darin, dass die Unternehmenskultur unabhängig von der Organisation und den Prozessen vom Verhalten und der Motivation der Menschen im Unternehmen bestimmt wird – insbesondere von den Führungskräften.

 

Wenn die Unternehmenskultur nicht stimmt, stimmt etwas mit der Führung nicht. Sie sollten so ehrlich sein.

Um in einer solchen Situation Veränderungen herbeizuführen oder sie im Idealfall gar nicht erst entstehen zu lassen, benötigen Führungskräfte im Wesentlichen zwei starke Fähigkeiten: Selbstreflexion und Empathie – kurz gesagt, ein hohes Maß an emotionaler Intelligenz.

Das Problem ist, dass viele Führungskräfte einfach nicht über diese emotionale Intelligenz in ausreichendem Maße verfügen und sich dessen nicht einmal bewusst sind. Für sie ist alles in Ordnung oder jemand anderes ist schuld!

 

Wie sieht das Ideal eines modernen und erfolgreichen Führungskraft aus?

Ein moderner Führungskraft ist nicht mehr jemand, der Befehle erteilt, sondern ein Mentor, ein Coach und ein echter Motivator.

Die Grundlage eines guten Führungsstils besteht aus Klarheit und Vorhersehbarkeit. Wenn Mitarbeiter wissen, was von ihnen erwartet wird und welche Ziele verfolgt werden, fühlen sie sich sicher und können ihr Potenzial ausschöpfen. Authentizität ist dabei der Schlüssel. Echte Führungskräfte spielen nicht die Rolle des Anführers, sie sind es einfach. Dazu gehört auch, offen mit den eigenen Schwächen und Fehlern umzugehen.

  • Respekt und Wertschätzung sind eine wichtige Säule.
  • Einfühlsame Führungskräfte hören nicht nur oberflächlich zu, sondern lesen auch zwischen den Zeilen und hinterfragen kritisch.
  • Sie erkennen individuelle Bedürfnisse und unterstützen ihre Mitarbeiter auf ihrem Weg. 

Diese Unterstützung schafft einen Mehrwert für beide Seiten. Die Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt, sind motivierter und leisten mehr, was wiederum dem Unternehmen zugute kommt.

Der Begriff „partizipative Führung“ mag auf den ersten Blick kompliziert klingen, bedeutet aber einfach nur, dass Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Empathische Führungskräfte wissen, dass unterschiedliche Perspektiven zu besseren Ergebnissen führen können. Sie geben Mitarbeitern die Möglichkeit, Ideen einzubringen und Verantwortung zu übernehmen. Das steigert nicht nur die Innovationskraft des Unternehmens, sondern stärkt auch das Gefühl der Eigenverantwortung der Mitarbeiter in ihrem Aufgabenbereich.

Stefan Müller

»Einfühlsame Führungskräfte schaffen eine Atmosphäre, in der sich die Mitarbeiter gehört und verstanden fühlen. Dies führt zu einer nachhaltig höheren Motivation, da sich die Mitarbeiter als Teil eines Gesamtziels und nicht als austauschbare Ressourcen verstehen.«

Stefan Müller

 

Eine erhöhte Mitarbeiterbindung ist eine logische Folge. Empathische Führungskräfte schaffen Verbindungen, die über den eigenen Arbeitsplatz hinausgehen. Die Mitarbeiter fühlen sich als Teil eines Teams, als Teil des Unternehmens. Dies wirkt sich direkt positiv auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit und damit auf die Gesamtleistung des Unternehmens aus. Gleichzeitig sinkt die Fluktuationsrate, die oft einen erheblichen Kostenfaktor darstellt.

Unter dem Strich hat eine positive Unternehmenskultur, die gelebt wird und mit der Strategie im Einklang steht, einen starken direkten Einfluss auf die Ergebnisse des Unternehmens.

Empathische Führung ist sicherlich nicht das einzige Allheilmittel für Erfolg, aber angesichts der sich immer schneller verändernden Umstände (technologische Sprünge, GenZ, politisches und soziales Umfeld usw.) und der damit verbundenen notwendigen Transformationen in Unternehmen ist sie ein sehr wichtiger Baustein, damit ein „Wandel“ überhaupt eine Chance hat, Wirkung zu zeigen.

 

Die Frage bleibt: Wie können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Führungskräfte über das erforderliche Einfühlungsvermögen verfügen und dieses in ihren Führungsstil integrieren?

Hier bietet die Persönlichkeitsdiagnostik maßgeschneiderte Lösungen. Durch die Untersuchung von Verhaltenspräferenzen, Motivatoren und dem emotionalen Quotienten (EQ) können Unternehmen Führungskräfte identifizieren, die von Natur aus empathisch sind oder das Potenzial dazu haben.

Verhalten kann trainiert werden, aber echte Empathie entspringt oft einer inneren Eigenschaft. Persönlichkeitsdiagnostik ermöglicht es, Führungskräfte zu finden und zu entwickeln, die von Natur aus in der Lage sind, sich in andere hineinzuversetzen. Durch gezieltes Training können diese Führungskräfte ihre empathischen Fähigkeiten weiterentwickeln und in ihren Führungsstil integrieren.

TriMetrix® ist ein umfassender Diagnoseprozess, der bei der Personalbeschaffung, -entwicklung und im Coaching eingesetzt wird, um einen tieferen Einblick in die Verhaltenspräferenzen, Motivatoren und emotionale Intelligenz von Personen zu gewinnen. Es handelt sich um ein Instrument, das von Organisationen nicht nur zur Ermittlung der individuellen Stärken und Entwicklungsbereiche von Führungskräften und Mitarbeitern eingesetzt wird, sondern auch als Grundlage für die Zusammenarbeit und Entwicklung von Teams dient.

Im Zusammenhang mit empathischer Führung können die Ergebnisse des TriMetrix®-Prozesses dazu genutzt werden, Führungskräfte zu identifizieren, die über empathische Fähigkeiten verfügen oder diese entwickeln können.

 

Empathische Führungskräfte erkennen

Um empathische Führungskräfte innerhalb einer Organisation zu identifizieren, werden die Ergebnisse zu Verhaltenspräferenzen, Motivatoren und emotionaler Intelligenz analysiert und interpretiert. Führungskräfte, die bei den Verhaltensmerkmalen Einflussstil, Motivatoren im Zusammenhang mit sozialer Interaktion und hoher emotionaler Intelligenz hohe Werte erzielen, verfügen möglicherweise über das Potenzial für empathische Führung. Durch gezieltes Coaching und Training können diese Empathiefähigkeiten dann weiterentwickelt werden.

Der Prozess kann auch für umfassende Teambewertungen genutzt werden, um die kollektiven Empathiefähigkeiten eines Teams zu bewerten und zu fördern. Durch die Analyse der Verhaltenspräferenzen, Motivatoren und emotionalen Intelligenz aller Teammitglieder lässt sich ein Gesamtbild der Teamdynamik und -fähigkeiten erstellen. Teams, die über vielfältige Empathiefähigkeiten verfügen, sind möglicherweise besser in der Lage, effektiv zusammenzuarbeiten, Konflikte zu lösen und auf die Bedürfnisse ihrer Mitglieder einzugehen.

Die Kraft der Veränderung liegt in den Händen der Führungskräfte. Empathie ist nicht nur eine Fähigkeit, sondern ein Katalysator für nachhaltigen Erfolg.

 

Der Autor

Stefan Müller

Partner, EO Executives Deutschland

Stefan Müller

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Erfolgreiche Führungsteams durch executive intro®

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