Verfasst von Christian Hener & Andreas Weis am 9. August 2023
Wann haben Sie das letzte Mal überprüft, ob Sie oder Ihr Führungsteam über die Führungsqualitäten verfügen, die Sie für die nächste Krise benötigen?
Die Welt und damit auch die Anforderungen an Organisationen verändern sich ständig, aber in den letzten Jahren waren diese Veränderungen besonders drastisch und schnell. Und wenn sich diese Welt verändert, müssen Führungskräfte mitgehen. Das ist nicht erst seit Corona so – die Umwälzungen durch die Pandemie und die damit einhergehenden Maßnahmen waren nur besonders offensichtlich. So offensichtlich, dass mittlerweile allen klar geworden ist, dass gute Führung weit mehr erfordert als nur fachliches Know-how.
In diesem ständigen Wandel müssen Führungskräfte kontinuierlich große Anpassungsfähigkeit beweisen und sich proaktiv auf zukünftige Hindernisse vorbereiten. Führungsqualitäten spielen dabei eine zentrale Rolle, denn sie machen den Unterschied zwischen guten und hervorragenden Führungskräften aus.
Es wäre jedoch naiv zu glauben, dass dieselben Führungsqualitäten Führungskräfte immer weiterbringen. Wenn sich die Welt verändert, ändern sich auch die Rahmenbedingungen und Anforderungen für Unternehmen. Nur Manager, die ihre eigenen Fähigkeiten ständig weiterentwickeln, werden in Zukunft angemessen auf Veränderungen und Krisen reagieren können.
Das Whitepaper „Führungskompetenzen im Wandel: Fähigkeiten, die Führungskräfte heute benötigen“basiert auf den Erfahrungen der Berater von EO Executives aus zahlreichen Interviews mit Unternehmen und Führungskräften und identifiziert die fünf Führungskompetenzen, die heute unerlässlich sind:
Es erklärt, welche spezifischen Aspekte zu jeder dieser Fähigkeiten gehören – und wie sich diese Schwerpunkte im Laufe des letzten Jahrzehnts verschoben haben. Ein und derselbe Begriff kann im Zusammenhang mit Führungskompetenzen sehr unterschiedliche Bedeutungen haben, und es lohnt sich, dies zu untersuchen und mit Ihrem eigenen Verständnis zu vergleichen. Darüber hinaus bietet das Whitepaper einen umfassenden Fragenkatalog für jede Führungskompetenz, der als Ausgangspunkt für die Bewertung der jeweiligen Kompetenz dienen kann.
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Das Whitepaper kann von allen Interessierten kostenlos heruntergeladen werden:
Emotionen beeinflussen uns alle auf die eine oder andere Weise. Emotionen motivieren (oder hemmen) uns, steuern unsere Konzentration und beeinflussen direkt unsere Leistung. Sie lediglich als potenzielle Störfaktoren auf dem Weg zum Erfolg zu betrachten, greift zu kurz. Unsere Emotionen haben nicht nur das Potenzial, uns Hindernisse in den Weg zu stellen, sondern auch das Potenzial, zwischenmenschliche Bindungen zu inspirieren und zu stärken.
Emotionsmanagement umfasst zwei große Teilbereiche. Der Umgang mit den eigenen Emotionen als Führungskraft ist einer davon. Nur wer über die Fähigkeiten für ein gutes Emotionsmanagement verfügt, kann unabhängig von der Situation zuverlässig Eigenschaften wie Belastbarkeit, Konfliktfähigkeit und Offenheit zeigen und ein Unternehmen sicher durch eine Krise führen. Führung kommt von innen.
Der zweite Teilbereich ist das Zusammenspiel der Emotionen im Team. Führungskräfte müssen nicht nur ihre eigenen Emotionen kontrollieren können, sondern auch in der Lage sein, die Emotionen ihrer Teammitglieder zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Emotionsmanagement ermöglicht es Führungskräften, einfühlsam zu handeln, Konflikte zu lösen und ein motivierendes Arbeitsumfeld zu schaffen.
Eine Führungskraft mit herausragendem Emotionsmanagement kann nicht nur ihre eigenen Emotionen regulieren, sondern auch ein emotional fruchtbares Arbeitsumfeld für ihre Mitarbeiter schaffen. Empathische Führungskräfte schaffen Vertrauen und Verbundenheit und inspirieren ihr Team dazu, gemeinsam Höchstleistungen zu erbringen.
Die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, dass Krisenmanagementfähigkeiten für jede Führungskraft unerlässlich sind. Eine Führungskraft sollte sich bewusst sein, dass eine ihrer Kernaufgaben darin besteht, das Unternehmen erfolgreich und sicher durch Krisen zu führen.
Krisenkompetenzen sollten sich nicht auf reaktive Maßnahmen beschränken, sondern auch proaktives Handeln umfassen. Gutes Krisenmanagement beginnt lange vor der Krise, indem man sich auf dem Laufenden hält und sich nicht von Entwicklungen überraschen lässt, die sich bereits im Voraus abzeichnen.
Wenn das Unternehmen dennoch in eine Krise gerät, weiß ein Manager mit guten Krisenmanagementfähigkeiten, wie er mit möglichst geringem Schaden durch die Notsituation navigieren kann. Er betrachtet Krisen nicht in erster Linie als Hindernisse, sondern als Chancen für langfristige Verbesserungen.
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»Anstatt nur auf Schwierigkeiten zu reagieren, sollte ein echter Anführer die Gelegenheit nutzen, Strukturen und Prozesse im Unternehmen auf Schwachstellen zu überprüfen und anzupassen.«
Andreas Weis
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Neben Vorausschau und Anpassungsfähigkeit sind auch Belastbarkeit und Innovationskraft wichtige Krisenmanagementfähigkeiten. Eine herausragende Führungskraft kann auch unter Druck schwierige Entscheidungen treffen und wichtige Innovationen vorantreiben. In dieser Hinsicht sind Krisenmanagementfähigkeiten und Emotionsmanagement eng miteinander verbunden.
Die fortschreitende Digitalisierung hat die Arbeitsweise von Unternehmen nachhaltig verändert, insbesondere in den letzten Jahren. Durch die zunehmende Etablierung des Homeoffice können immer mehr Menschen remote arbeiten.
Für Führungskräfte bedeutet dies neue Herausforderungen, da sie sicherstellen müssen, dass das Team trotz der räumlichen Distanz koordiniert auf ein gemeinsames Ziel hinarbeitet. Darüber hinaus ist zu beachten, dass sozioökonomische Unterschiede sowie unterschiedliche Wissensstände zwischen den Teammitgliedern im Homeoffice viel deutlicher zutage treten. Hier gibt es große Überschneidungen mit der Kompetenz des Diversity Managements.
Ein moderner Manager muss IT-affin sein und die Möglichkeiten und Grenzen der künstlichen Intelligenz verstehen. Der sinnvolle Einsatz digitaler Tools wird immer wichtiger, um die Produktivität zu steigern und strategische Ziele zu erreichen. Deshalb muss eine Führungskraft nicht nur bereit sein, zu experimentieren, sondern auch das Team motivieren, neue Tools auszuprobieren und den maximalen Nutzen aus ihnen zu ziehen.
Es reicht nicht aus, diesen wichtigen Kernbereich moderner Führung komplett an die IT-Abteilung auszulagern. Wer digitale Kompetenz delegiert, verliert den Anschluss und kann Veränderungen nicht mehr mitgestalten.
Ein moderner Führungskraft erkennt, dass die wahre Stärke eines Teams in der Vielfalt seiner Mitglieder liegt. Vielfalt ist nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern auch ein Wettbewerbsvorteil. Jede Stimme im Team ist wichtig und kann einzigartige Impulse, Perspektiven und Ideen einbringen. Führungskräfte, die heute nicht aktiv nach Vielfalt, Vielfältigkeit und Widersprüchlichkeit streben, werden wichtige Aspekte ihres Umfelds übersehen und in diesem Umfeld zunehmend scheitern.
Für echte Inklusion muss jedoch Diskriminierung vermieden werden. Dies erfordert ein geschultes Auge und Geschick im Umgang mit Menschen – vor allem aber Ehrlichkeit und den Mut, selbst mit gutem Beispiel voranzugehen.
Eine hervorragende Führungskraft fördert ehrliche Selbstreflexion, nicht nur bei ihren Teammitgliedern, sondern auch bei sich selbst. Sie weiß, dass niemand frei von Vorurteilen ist und dass viele Formen der Diskriminierung auf den ersten Blick nicht erkennbar sind.
Interkulturelle Kompetenz spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, beispielsweise um in internationalen Geschäftsumfeldern erfolgreich zu sein. Eine Führungskraft muss in der Lage sein, sich auch in kulturell fremden Umgebungen sicher zu bewegen. Im eigenen Team ist interkulturelle Kompetenz wichtig, um politisch-kulturelle Konflikte abzufedern.
Eine agile Denkweise ist unerlässlich, um sich an eine sich verändernde Welt anzupassen. Ein guter Führungskraft hört nie auf zu lernen. Vielmehr muss sie sich kontinuierlich weiterentwickeln.
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»Nur Führungskräfte, die sich weiterbilden und dynamisch bleiben, werden über die Führungsqualitäten verfügen, die sie in Zukunft benötigen.«
Christian Hener
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Das klingt für die meisten Menschen vernünftig und sollte weitgehend Konsens sein. Aber wie sieht das in der Praxis aus? Wie viel Prozent Ihrer eigenen Arbeitszeit investieren Sie kontinuierlich in Ihre Weiterentwicklung, Fachbücher, Coaching, Peer Groups oder Seminare?
Derzeit gibt es insbesondere zwei Aspekte, die ein Umdenken seitens der Führungskräfte erfordern. Der erste Aspekt ist die Entwicklung, dass Hierarchien zunehmend flacher werden und mehr Zusammenarbeit erforderlich ist. Eine Führungskraft darf sich nicht über ihre Teammitglieder stellen, sondern muss gemeinsam mit ihnen auf das gemeinsame Ziel hinarbeiten.
Der zweite Aspekt ist die neue Arbeitsmentalität. Insbesondere Mitarbeiter der Generationen Y und Z werden sich zunehmend ihres persönlichen Werts für Unternehmen bewusst. Führungskräfte müssen angemessen auf dieses Selbstbewusstsein reagieren, wenn das Unternehmen als Arbeitgeber attraktiv bleiben will. Bloße Wertschätzung durch Lob reicht nicht aus; immer mehr Mitarbeiter erwarten, dass sich ihre Leistung in ihren Arbeitsbedingungen widerspiegelt.
Unabhängig davon, welchen Herausforderungen Unternehmen in Zukunft gegenüberstehen werden – ein Manager mit einer agilen Denkweise kann sich flexibel und intelligent darauf einstellen. Diese Lernfähigkeit ist der Schlüssel zu guter Führung, denn sie ist die Grundvoraussetzung für den Erwerb aller anderen wichtigen Führungskompetenzen.
Möchten Sie mehr darüber erfahren, welche Führungsqualitäten mit wirtschaftlichem Erfolg korrelieren? Möchten Sie einen potenziellen Kandidaten hinsichtlich seiner Führungsqualitäten beurteilen? Suchen Sie nach einer Möglichkeit, Ihre eigenen Fähigkeiten zu testen?
Im Whitepaper „Führungskompetenzen im Wandel: Fähigkeiten, die Führungskräfte heute benötigen“ finden Sie umfassende Informationen, weitere Ressourcen und eine detaillierte Reihe von Fragen zur Bewertung jeder in diesem Artikel vorgestellten Führungskompetenz. Laden Sie das Whitepaper noch heute kostenlos herunter und erfahren Sie, welche Kompetenzen wichtig sind:
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Das Whitepaper kann von allen Interessierten kostenlos heruntergeladen werden:
Der Erfolg von Unternehmen wird von Menschen gemacht („Results through people“). Führungskräfte spielen dabei eine besonders wichtige Rolle. Unsere Mission ist es, unseren Kunden dabei zu helfen, das beste Führungsteam aufzubauen, das sie je hatten.
Zu diesem Zweck bringen wir unsere Kunden mit hochgradig individuellen Beratern zusammen, die über spezifisches Fachwissen verfügen. Unsere Berater sind Experten in ihren jeweiligen Branchen und Funktionsbereichen. Dank der hohen Fachkompetenz unserer Berater können wir sicherstellen, dass erfolgskritische Führungspositionen schnell, dauerhaft und erfolgreich besetzt werden.
Neben kompetenten Beratern besteht unser Team aus engagierten Forschern und Mitarbeitern – und jeder bringt sein umfangreiches Wissen in die Suche nach der perfekten Führungskraft ein. Unser einzigartiger methodischer Ansatz, executive-intro®, stellt sicher, dass unsere Kandidaten nicht nur aus fachlicher Sicht überzeugen, sondern auch auf zwischenmenschlicher Ebene eine langfristige Bereicherung für das Managementteam und das Unternehmen darstellen.
EO Executives wurde 1997 gegründet und ist heute in sechs Ländern weltweit mit insgesamt 33 Standorten vertreten. Wir besetzen Positionen sowohl mit festangestellten Führungskräften und Experten als auch mit schnell verfügbaren Interim-Managern für befristete Einsätze und Projekte. Darüber hinaus unterstützen wir unsere Kunden mit weiteren Beratungsleistungen in den Bereichen executive search, Interim Management und Leadership Development.